Ausgrabungen im Tal der Könige

Ausgrabung:  

KV 1, Grab von Ramses VII (20. Dynastie, 1136-1128 v. Chr.). Einige Autoren des 19. Jahrhunderts schrieben das Grab irrtümlicherweise Ramses IX zu.
Andere Namen:   Champollions Grab Nr. 7; Burtons Grab O; Description 1. Grab West und "catacombe astronomique".
Geograph. Lage:   TMP Raster-Koordinaten: N 99,803.743, O 94,006.25. TMP Höhen: 1) Am Eingang: 171.219 m ü. NN. 2) Pforte 1: 168.9 m ü. NN. 3) Grabkammer: 167.0 m ü. NN


Eingang zu KV 1
 
Der Eingang zu Grab KV 1.
 

Beschreibung: KV 1 ist ein kleines Grab mit dem typischen Grundriß der späten Ramessiden, jedoch mit nur einem Korridor, einer Grabkammer und einem vermutlich nicht fertiggestellten Raum dahinter. Eine Grube im Fußboden der Grabkammer war mit einem großen, hohlen Steinblock bedeckt um einen Sarkophag zu bilden.

KV 1 Grundriß und Schnitt
 
Der TMP Plan von KV 1.

 
Geschichte der Tätigkeiten im Grab: Anscheinend ist das Grab mindestens seit griechischer oder römischer Zeit offen, und in jüngerer Zeit wurde es bei Wilkinson, Lane, Hay, und anderen Entdeckern des 19. Jahrhunderts erwähnt. Es existieren keine Informationen über Grabungen im frühen 20. Jahrhundert, obwohl Davis 1905-1906 hier gearbeitet haben könnte, und die Altertümerverwaltung vielleicht einige Grabungen nach 1952 anstrengte (es gibt Spuren von Schutt, der nahe dem Grabeingang aufgehäuft wurde). 

Edwin Brock hat hier mit Unterbrechungen seit 1984 gearbeitet. 1994 ließ das Supreme Council of Antiquities (SCA) einen Weg von der geteerten Straße (die durch das Tal der Könige führt) bis zum Grabeingang anlegen. Brock räumte während der Tätigkeiten des SCA im Juni 1994 den Platz vor dem Eingang bis auf den blanken Fels frei, auf der Suche nach Gründungsbeigaben. Es wurden keine Depots gefunden.  

Isometrischer Plan von KV 1
 
Isometrischer Plan des TMP von Grab KV 1.

Das Manuskript von Lane spricht von "terrassenförmigen Mauern" rund um den Grabeingang. Thomas (S. 131) nimmt an, das es sich hierbei um antike Bemühungen eines Überflutungsschutzes handelt, obwohl sie auch als Rückhaltewände für Geröll gedient haben könnten. 1994 säuberte das SCA die Wände des Grabes und füllte Risse in den Wänden und der Decke mit Gips. Einige antike Graffiti wurden bei diesem Verfahren überdeckt.  

Im Innern von KV 1
 
Wandrelief in der Grabkammer.
 

Dekoration: PM I, 2: 495-497; Piankoff (1958); und bes. Hornung (1990). Buch der Pforten im Korridor; Buch der Erde in der Grabkammer. Alle Decken sind dekoriert. Zahlreiche demotische, griechische, lateinische und aus dem 19. Jahrhundert stammende Graffiti an allen Wänden.

 
KV 1 Fortsetzung | Bibliographie zu KV 1


Karte der Ausgrabungen im Tal der Könige