Ausgrabungen im Tal der Könige |
Ausgrabung: |
KV 8, Grab des Merenptah (19. Dynastie) 1212-1202 v. Chr. (British Museum, Grimal, Clayton) 1224-1214 v. Chr. (Baines und Málek, Gardiner, Wilkinson & Reeves) |
Geograph. Lage: | TMP Raster-Koordinaten: N 99599.361, O 94003.743, Höhe: 178.964 m.ü. NN, Survey of Egypt Theban Necropolis, 1924, 1:1000, Blatt C3 |
Eingang zu KV 7 (im Vordergrund) und KV 8 Beschreibung: Das Grab des Merenptah ist 80 m lang und enthält Elemente, die in früheren Gräbern nicht vorkamen. Die erste auffällige Änderung ist der erweiterte Eingang, der ein Relief des Sonnengottes trägt.
Das Eingangstor von KV 8 Der Eingang (A) hat Stufen hinab zu einem Korridor (B), es folgt eine
Treppe (C), mit Nischen zu beiden Seiten. Ein anderer Korridor (D) mündet
in einem Schacht (E) und dann in die erste Pfeilerhalle (F). Die Pfeilerhalle
besitzt zwei Säulen und einen Nebenraum (Fa), mit zwei weiteren
Säulen und einer Nische. Zwei Korridore (G, I) und eine Halle (H)
befinden sich vor der tiefer liegenden Grabkammer (J), mit einer gewölbten
Decke und zwei Reihen viereckiger Säulen. An jeder Ecke der Grabkammer
befinden sich Nischen. Eine weiterer Raum (K) mit Seitenkammern öffnet
sich hinter der Grabkammer. TMPs Plan von KV 8 Geschichte der Tätigkeiten im Grab: Teile des Grabes waren zu unterschiedlichen Zeiten offen. Wir wissen, dank der Graffiti an den Wänden, daß das Grab während der griechischen und römischen Zeit mindestens bis zur ersten Pfeilerhalle (F) zugänglich war. Richard Pococke reiste um 1740 ins Tal der Könige und beschreibt das Grab vom Eingang bis zur Grabkammer, aber als Napoleon und seine Leute um 1800 ankamen, konnten sie nur bis zur Pfeilerhalle vordringen, wie auch Lepsius, Champollion und Lane, die Mitte des 19. Jahrhunderts, unabhängig von einander, das Tal besuchten. 1903-1904 meldete Howard Carter die Säuberung des Grabes, die Anbringung eines eisernen Tores vor dem Eingang und den Bau einer gemauerten Barriere mit Stufen. Edwin Brock hat vor kurzem die Reinigung der Grabkammer abgeschlossen. TMPs isometrische Zeichnung von Grab KV 8 Dekoration: Obwohl das Grab schwer unter den Wasserschäden
zu leiden hatte, ist die verbliebene Dekoration eine der Besten im
Tal der Könige. Die Mehrheit der Szenen nach der ersten Pfeilerhalle
(F) sind zerstört, mit Ausnahme der oberen Bereiche der Wände
und der Decke der Grabkammer (J). Es wurden keine Kammern verschlossen
vorgefunden, aber einige Ägyptologen sind sich sicher, daß
zumindest der Eingang und die erste Pfeilerhalle (F) irgendwann einmal
verschlossen gewesen sein müssen.
Wandbeschriftung im Grab KV 8 Korridor A: Litany of Re, flankiert von Isis und Nephtys Grabkammer J:
Szenen aus dem Buch der Pforten, dem Buch der Höhlen,
und astronomische Decke. Die Seitenkammern sind weitgehend mit dem
Schutt der Überflutungen angefüllt.
|