Das Theban Mapping Project
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In den vergangenen 15 Jahren arbeitet das Theban Mapping Project (das TMP, seine Zentrale ist jetzt in der American University in Kairo) an einer umfassenden, archäologischen Datenbank von Theben. Mit seinen tausenden von Gräbern und Tempeln gehört Theben zu den bedeutendsten archäologischen Zonen der ganzen Welt. Um so trauriger ist es, daß es ihm in all der Zeit nicht besonders gut ergangen ist. In der Vergangenheit von Schatzsucher und Andenkenjäger geplündert, bedrohen heute die Umweltverschmutzung, steigendes Grundwasser und der Massentourismus sein Fortbestehen. Selbst frühe Archäologen zerstörten wertvolle Informationen auf der Suche nach Einzelstücken mit Museumswert. Theben hatte den Ruf des unerschöpflichen, archäologischen Füllhorns. Heutzutage haben wir endlich erkannt, daß die Bauwerke Thebens
eine versiegende Quelle sind. Wenn sie nicht geschützt und ständig
überwacht werden, werden sie untergehen, und wir und unsere Nachfahren
werden um einiges ärmer sein. Das TMP ist der Meinung, daß
der erste und wichtigste Schritt zur Erhaltung des Erbes von Theben,
nur detaillierte Karten, sowie eine Datenbank mit jedem einzelnen archäologischen,
geologischen und ethnographischen Merkmal des gesamten Gebietes sein
kann. Erst wenn diese zur Verfügung stehen, können vernünftige
Pläne betreffs Tourismus, Konservierung und weiterergehender Forschung
aufgestellt werden. Während der letzten zehn Jahre hat sich das TMP besonders auf
das Tal der Könige konzentriert. In vielen Fällen war es das
erste Mal, daß die Gräber dort mit modernen Vermessungstechniken
erfaßt wurden. Einige der Gräber waren so groß und
verwinkelt, daß über 3000 Einzelmessungen vorgenommen werden
mußten. Aus diesen Daten erstellt das TMP gerade dreidimensionale
Modelle der Gräber auf dem Computer. Und selbstverständlich
setzt das TMP die Ausgrabung und weitere Räumung von KV 5 fort. |