Steckbrief

Name:   

Amenophis II (18. Dynastie)
1453-1419 v. Chr. (Wente und van Siclen III)
1438-1412 v. Chr. (Hornung)
1428-1397 v. Chr. (von Beckerath)
Geburtsname:   Aa-cheperu-ra' ("Groß an Gestalten ist Re") oder ("Groß sind die Gestalten des Re")
Thronname:   Amun-hetep ("Amun ist zufrieden")
Andere Namen:   Amenhetep, Amenhotep, Amenhotpe
 
 

Amenophis II

Amenophis II, Granitstatue, siebter Pylon, Karnak Tempel
 

Als Sohn und Nachfolger von Thutmosis III, geboren von der großen königlichen Gemahlin Meritre Hatschepsut, führte Amenophis II die militärische Tradition seines Vaters fort. Nach dem Erreichen des 18. Lebensjahres und einer zweijährigen Mitregentschaft bei seinem Vater, war Amenophis II 23 Jahre lang Alleinherrscher, insgesamt werden ihm 25 Jahre und 11 Monate als längste Regierungszeit bescheinigt, einschließlich der Jahre der Mitherrschaft. Seine Hauptfrau war Tia, die Mutter seines Nachfolgers Thutmosis IV. Weitere Nachkommenschaft ist bekannt, wie beispielsweise Prinz Webensenu. Die mumifizierten Überreste, beigesetzt in seinem Sarkophag in KV 35, sind von einem großen, kräftigen Mann. Indes sind einige Zweifel an der korrekten Identifikation dieser Mumie aufgekommen.

Während jener Zeit wurde Ägyptens Kontrolle im Norden durch drei Feldzüge gefestigt, verzeichnet für die Jahre 3, 7 und 9 seiner Regierung, und außerhalb Ägyptens durch Garnisonen und königliche Geiseln am Hofe aufrecht erhalten. Zwei Texte beurkunden seine triumphale Rückkehr im Jahre 3 aus Tachsi, einem Gebiet in Syrien, mit den Leichen von sieben Rebellenführern, die vom Bug seines Bootes baumelten. Sechs dieser Leichen wurden als Warnung an der Stadtmauer von Theben aufgehängt, die siebte an der Mauer von Napata in Nubien.

Amenophis II

Amenophis II schießt von seinem Streitwagen aus auf ein Ziel, Luxor Museum *

Amenophis erscheint auf vielen seiner Monumente als der "heroische König", seine körperlichen Fähigkeiten im Gefecht betont und über anderen Männer stehend, mit seiner halbgöttlichen Tapferkeit, als eine Inkarnation von Montu, dem Kriegsgott. Eine von König Amenophis, nördlich der Sphinx von Gizeh errichteten Stele, gedenkt er den sogenannten "sportlichen" Aktivitäten, darunter Laufen, Rudern, Reiten und Bogenschießen. Dieses Anführen von athletischem Können führt ein Motiv fort, daß schon früher in der Dynastie auftaucht. Das gleiche Konzept wird später am Ende der 18. Dynastie und in der 19. Dynastie fortgesetzt, vor allem mit der Darstellung des Königs als triumphierender Wagenkämpfer.

Außer einem schlecht erhaltenen Totentempel südöstlich von dem seines Vaters am Westufer bei Theben, und seinem Grab (KV 35) im Tal der Könige, erweiterte Amenophis den Amuntempel von Karnak. Hier vollendete er den Wiederaufbau des Säulenhofes zwischen dem 4. und 5. Pylon, und errichtete eine Kapelle vor dem 8. Pylon (später, in der 19. Dynastie, zwischen dem 9. und 10. Pylon wieder aufgebaut) um sein Jubiläum oder das sed-Fest zu feiern. Andere architektonische Bruchstücke, bei späteren Bauten wiederbenutzt, wie in Luxor und im Muttempel, und zeitgenössische Texte, erwähnen andere Bauwerke, die heute verloren sind. Andere oberägyptische Stätten, die von der Bautätigkeit des Königs zeugen, sind Dendera, Medamud, Armant, Tod, El-Kab und Elephantine. In Nubien erweiterte er auf der Insel Uronarti die Kapelle von Sesostris III und ergänzte die Dekoration am Tempel von Amada, den sein Vater begonnen hatte, wie auch am nördlichen Tempel von Buhen und an dem von Kumma.

* Photo mit freundlicher Genehmigung von Edwin Brock



Steckbriefe | Bibliographie zu Amenophis II |  Zeittafel des Neuen Reiches