Ausgrabungen im Tal der Könige |
Ausgrabung: |
KV 35, Amenophis II (18. Dynastie) 1453-1419 v. Chr. (Wente - van Siclen) 1438-1412 v. Chr. (Hornung) 1428-1397 v. Chr. (von Beckerath) |
Andere Namen: | Keine.
Dieses Grab wurde erst entdeckt, nachdem sich Wilkinson
das Numerierungssystem ausgedacht hat. |
Geograph. Lage : | TMP Raster-Koordinaten N 99, 499.394, O 93, 699.126; Höhe: 185.50 m. ü. NN |
Eingang zu KV 35 mit einem modernen Schutzdach Beschreibung: Der Grabeingang wurde in den Boden der Felswand am oberen Ende des kurzen Wadis südwestlich des zentralen Tales geschlagen, hinter KV 57 und KV 12. Die Architektur des Grabes führte die baulichen Basiselemente ein, die bis in die 19. Dynastie erhalten blieben. Die Grabarchitektur zeigt auch einige neue Merkmale gegenüber früheren Plänen: Am Fuße des Brunnenschachtes wurde ein Raum (Ea) angelegt, die Grabkammer (J) wurde rechteckig und in einen vorderen Teil mit Pfeilern und einen hinteren mit einem tiefer liegenden Boden geteilt, manchmal "Krypta" genannt. Ein abschüssiger Korridor (G) teilt den Weg hinunter von der ersten Pfeilerhalle (F) in die Grabkammer (J).
TMPs Plan von KV 35 Zwei Treppen (A, C) und zwei abschüssige Korridore (B, D) führen hinab in den Brunnenschacht (E) mit einem Raum (Ea), der sich an seinem Boden öffnet. Nach dem Brunnenschacht folgt ein rechteckiger Raum mit zwei zentralen Pfeilern. Seine Längsachse verläuft rechtwinklig zu den vorhergehenden Passagen. Eine Treppe in der Süd/Ostecke dieses Raumes führt zu einem abschüssigen Korridor (G) und zur Grabkammer (J). Diese Kammer besitzt im vorderen Bereich drei Pfeilerpaare zu beiden Seiten und im hinteren einen abgesenkten Bereich, der über eine zentrale Treppe zugänglich ist und den Sarkophag enthält. Es gibt vier Nebenräume (Ja-Jd) an der West- und Ostseite dieser Kammer. Einzig die Grabkammer ist dekoriert. Die Mumie des Königs lag noch in ihrem Sarkophag, als das Grab entdeckt wurde.
TMPs isometrische Zeichnung des Grabes KV 35 Geschichte der Tätigkeiten im Grab: Während der 21. Dynastie wurde das Grab möglicherweise bei zwei Gelegenheiten als Versteck benutzt, und zwar für die Mumien von Thutmosis IV, Amenophis III, Merenptah, Sethos I, Siptah, Ramses IV, Ramses V, Ramses VI, eine unbekannte Frau, möglicherweise Tausret und einer weiteren Mumie, vielleicht die Sethnachts. Die Mumien blieben ungestört, bis sie von Victor Loret entdeckt wurden. Die Mumie von Amenophis II, seinem Sohn Websenu und möglicherweise die seiner Mutter Hatschepsut-Meritre wurden zusammen mit den Überresten der zwölf weiteren königlichen Wiederbestattungen aufgefunden.
Erste Pfeilerhalle mit modernem Fußboden Geschichte der Erforschung: Am 9. März 1898, knapp einen Monat nach der Entdeckung des Grabes von Thutmosis III (KV 34) entdeckten die Arbeiter von Loret den Eingang von KV 35, als sie Sondierungen im Schutt am Fuße einer steilen Klippe südwestlich des Grabes von Ramses VI (KV 9) anstellten..
Dekorierte Pfeiler in der Grabkammer Dekoration: Die einzigen Dekorationen befinden sich an den
Wänden und Pfeilern der Grabkammer. Wie auch im Grab von Thutmosis
III, (KV 34) sind die Wände mit der kompletten Version des Amduat
("Das, was in der Unterwelt ist") bemalt, beginnend an der
rückwärtigen (Süd-) Wand und dann im Uhrzeigersinn
entlang den Wänden der Kammer, um nahe der südlichen Ecke
der Ostwand zu enden. Es gibt auch eine verkürzte Version dieses
Werkes, die am Ende des Haupttextes am Westende der Südwand angebracht
ist. Die Pfeiler sind mit sich wiederholenden Szenen des Königs,
der Leben von Osiris, Anubis und Hathor erhält, dekoriert. Die
Decke ist mit gelben Sternen auf blauschwarzem Untergrund dekoriert.
Fußende und linke Seite des Sarkophags
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