Ausgrabungen
im Tal der Könige
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Ausgrabung: |
KV 10, Grab von Amenmesse (19. Dynastie) 1202-1199 v. Chr. (Grimal) Usurpator während der Herrschaft von Sethos II (Sethos II: 1214-1204 v. Chr.) (Baines & Málek) |
Andere Namen: | Burtons Grab"G" und Hays Grab 16, Description 4. Grab Ost |
Geograph. Lage: | TMP Raster-Koordinaten: N 99552.059, O 94071.652, Höhe: 174.13 m. ü. NN |
Beschreibung: Der Grundriß des Grabes besteht aus einer offenen Eingangspassage (A), gefolgt von drei Korridoren (B-D), mit einer kleinen Kammer an der Westwand von Gang B, anschließend die Halle E (üblicherweise der Raum des Brunnenschachtes, der hier nie gegraben wurde), dann die Pfeilerhalle F, mit einer unvollendeten Seitenkammer Fa. Nach dem in F beginnenden Abstieg wurde Korridor G mit einer gewölbten Decke versehen, während H ein unvollendeter Zugang zu einer Sarkophagkammer ist, die niemals begonnen wurde.
TMPs Plan von KV 10 (basierend auf Notizen des Amenmesse-Projekts, Leiter Dr. Otto Schaden) Der Entwurf von KV 10 vom Eingang bis zur Pfeilerhalle F ähnelt dem von KV 8, wenn auch die Korridore einen flacheren Neigungswinkel haben. Das Grab wurde während der Regierungszeit von Amenmesse angelegt, obwohl es keine Zeugnisse dafür gibt, daß er je in diesem Grab beigesetzt wurde. Zu einem unbestimmten, späteren Zeitpunkt wurde das Grab von Tachat usurpiert, welche die Titel einer Königstochter und Großen Königlichen Gemahlin trug, sowie einer anderen Königin namens Baketwerel. Die Herkunft dieser beiden königlichen Frauen ist unbekannt, ebenso wie ihre Lebensdaten oder ihre verwandtschaftlichen Verhältnisse, wobei es durchaus möglich ist, daß beide der späten 19. Dynastie angehören, oder der späten folgenden Dynastie. Früh in der, von Sethnacht gegründeten 20. Dynastie, brachen Arbeiter, als sie den dritten Korridor des Grabes des alternden Königs (KV 11, etwas westlich von KV 10) ausgruben, unbeabsichtigt durch die Decke des unvollendeten Raums Fa von KV 10. Später wurde KV 11 von Sethnachts Nachfolger Ramses III übernommen und zu seiner Begräbnisstätte vergrößert.
TMPs isometrische Zeichnung von KV 10 (basierend auf Notizen des Amenmesse-Projekts, Leiter Dr. Otto Schaden) Geschichte der Tätigkeiten im Grab: KV 10 war seit dem Altertum zeitweise offen, es gibt griechische, lateinische und arabische Inschriften an den Wänden des Grabeinganges. Pococke verzeichnete 1743 das Grab auf seiner Karte des Tals der Könige und Champollion, Burton, Hay, Lepsius und Wilkinson waren während des frühen 19. Jahrhunderts in der Lage in das Grab durch die Pfeilerhalle F einzudringen. 1883 kopierte Lefébure die Wanddekore in Halle E und Pfeilerhalle F, 1907 wurden die Korridore von A bis C des Eingangs von Edward Ayrton geräumt. Otto Schaden gräbt seit 1992 in KV 10; er hat das Grab bis auf die Mitte der Pfeilerhalle F, wo der Schutt zwei zerbrochene Pfeiler aufrecht hält, sowie Korridor G und einen Teil von H geräumt. Eine Sondierung an dessen Ende hat gezeigt, daß das Grab hier endet. Dr. Otto Schaden arbeitet am Eingang von KV 10 * Dekoration: LÄ III: 516, PM 1:2, S. 517-518, Thomas
S. 110-111 Eingang: Am Türsturz Scheibe mit Skarabäus und
widderköpfigem Ra, zwischen Isis und Nephtys; die Namen von Ramses
IV auf den Türpfosten und ihren Laibungen. |