Ausgelöschtes
Relief des Amenmesse und Re-Harachte in Korridor B *
Funde: Ein Kalksteinfragment mit einem Teil der Kartusche von
Amenmesse, einst fälschlicherweise als Teil seines Sarkophags identifiziert,
ist der einzige Fund im Grab den man dem König zuschreiben könnte.
Carter
fand außerhalb des Grabes das Bruchstück eines Kanopenkruges
aus Kalkstein, mit dem Namen der Tachat darauf. Der, durch die Wasserfluten
überall im Grab verteilte Schutt, barg Material aus zahlreichen
Epochen, einschließlich Kalzitfragmenten mit den Namen von Sethos
I, Fayence-Uschebtis dieses Königs, sowie Teilen der Sarkophage
von Merenptah und
Ramses VI. Granitfragmente
des Sarkophagdeckels von Tachat wurden ebenso entdeckt, wie Bruchstücke
von ihren Kanopenkrügen. Große Mengen von Keramikmaterial
aus verschiedenen Perioden wurde gesammelt, sowie ganze Gefäße
und Behälter, Stöpsel und Flaschenverschlüsse aus ziemlich
moderner Zeit, hauptsächlich aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Man fand keine identifizierbaren Mumien von Amenmesse, Tachat oder Baketwerel.
Überreste
von bemaltem Putzdekor der Baketwerel in Halle F *
Zustand von Gestein/Putz/Farbe:
Aufgrund mehrmaliger, früherer Überflutungen während
der Jahrhunderte seit das Grab zum ersten Mal geöffnet wurde, sind
große Schäden am dekorierten Verputz der Wände und Decken
entstanden, wie auch am Gestein selbst. Der größte
Teil der Dekoration aus bemalten Putzwänden von E und der Pfeilerhalle
F, grob kopiert von Lefébure,
wurde danach durch eine Überflutung im
Jahr 1916 oder früher, zerstört. Nur Fragmente von
bemaltem Putz oder bearbeitetem Kalkstein haben in KV 10 überlebt.
Zahlreiche Stellen antiker Ausbesserungsarbeiten durch die Erbauer des
Grabes sind an den Wänden, Decken und Böden sichtbar, meist
als Füllung von Rissen mit Schlamm, Putz und Steinen. Die vier
Pfeiler der Halle F sind schwer beschädigt, der Südwestliche
ist bis auf einen Stumpf völlig verschwunden. Der nordwestliche
und der südöstliche Pfeiler reichen nicht mehr bis zur Decke
und werden offenbar nur noch durch den Schutt aufrecht gehalten, welcher
sie bis zu ihrer halben Höhe umgibt. Allein der nordöstliche
Pfeiler ist noch relativ intakt, obwohl ein Großteil der Oberfläche
der unteren Hälfte weggebröckelt ist. Der verschwundene Südwest-Pfeiler
wurde unlängst durch einen aus Kalkstein ersetzt, während
der Nordöstliche mit einem Mantel aus Kalksteinplatten verfestigt
wurde. Korridor G und H weisen die schwersten Schäden an den Wänden
und Decken auf,
lange Risse, oberflächliche Absplitterungen und in großen
Bereichen ist, besonders
in H, die Decke eingestürzt. An mehreren Stellen
an den Wänden und Decken sowohl in den Korridoren, als auch in
den Räumen haben wir Putzflecken und Avongard Riß-Überwachungs-Streifen
angebracht, um jedwede Felsbewegung zu bemerken. Abgesehen von der übel
zerstörten Decke von H wurden bisher keine wesentlichen Bewegungen
registriert.
Touristische Aktivitäten und/oder Aussichten: Aufgrund
der laufenden Ausgrabungen ist KV 10 derzeit für die Öffentlichkeit
geschlossen. Das Grab könnte Besuchern zugänglich gemacht,
und die Fragmente des Granitsarkophags wieder zusammengesetzt und dort
ausgestellt werden, obwohl das Fehlen intakter Dekoration das Interesse
der Besucher vermutlich in Grenzen halten wird, abgesehen vielleicht
das von Spezialisten.
* Photos mit freundlicher Genehmigung von Edwin
Brock
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Karte
der Ausgrabungen im Tal der Könige
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