Ausgrabungen im Tal der Könige

Ausgrabung:  

KV 2, Grab Ramses IV (20. Dynastie)
1154-1148 v.Chr. (Grimal)
1163-1156 v.Chr. (Baines & Málek)
Andere Namen:   Champollions Grab Nr. 13, Burtons Grab N, Description 2. Grab West.
Geograph. Lage:   TMP Raster Koordinaten: N 99724.282, O 94072.587, Höhe 167.81 m ü. NN.


Eingang zu KV 2
 
Der Eingang zu KV 2.

Beschreibung: KV 2, das Grab Ramses IV, liegt nahe dem Eingang zum Tal der Könige. Das Grab besteht aus Korridoren mit leichtem Gefälle, gefolgt von einer Vorkammer, einer Grabkammer und Hilfsräumen hinter der Grabkammer. Sowohl die Nischen im zweiten Korridor, als auch die Ausführung von Treppen und Rampen, welche man zum Teil in einigen früheren Gräbern findet, tauchen in KV 2 erneut auf. Der ursprüngliche Grundriß des Grabes wurde nach dem Tod des Königs geändert, und der Raum welcher die erste Pfeilerhalle werden sollte, wurde als Grabkammer benutzt. Es existieren zwei Pläne des Grabes: Ein Plan des ganzen Grabes ist auf einem Papyrus im Turiner Museum zu sehen, und eine Skizze des Eingangsbereiches wurde auf einem Ostrakon im Geröll am Grabeingang gefunden. 

Die Decke von KV 2  
Die Decke der Vorkammer E, mit den Namen des Königs.

Der offene Zugang (A) besitzt Stufen sowie eine Rutsche in der Mitte und führt hinunter zum ersten abschüssigen Korridor (B) an diesen schließt ein weiterer, ebener Korridor (C) an, dieser hat Nischen zu beiden Seiten. Ein dritter Korridor (D) mit gewölbter Decke und einem Paar niedriger Nischen am hinteren Ende folgt vor dem Brunnenschachtraum (E). Obwohl niemals ein Schacht gegraben wurde, senkte man das Bodenniveau durch eine schiefe Ebene, welche auf Höhe des Bodens in (D) beginnt und auf Höhe von (F) endet. Dieser Raum war ursprünglich als erste Pfeilerhalle geplant, wurde aber zur Grabkammer umfunktioniert indem man die Pfeiler entfernte und das Bodenniveau absenkte, um so den Sarkophag aus massivem roten Granit unterzubringen. Der anschließend übliche Korridor (G) besitzt Seitenräume (Ga,Gc) und eine kleine, zusätzliche Kammer (Gb) an der Rückwand um dort Begräbnisausstattung zu lagern.

KV 2 Plan 
Der TMP Plan von KV 2.

Geschichte der Tätigkeiten im Grab: KV 2 ist seit dem Altertum geöffnet. Es gibt hunderte griechische, lateinische und koptische Graffiti welche die Besuche während der klassischen und der koptischen Zeit dokumentieren. In der koptischen Zeit wurde das Grab sogar als Wohnung benutzt. Pococke zeichnete Mitte des 18. Jahrhunderts einen Plan von KV 2, und Wilkinson erkundete das Grab und vermerkte seinen Inhalt. Der Eingang zum Grab wurde 1905/6 von Edward Iyrton für Theodore Davis,  und 1920 von Howard Carter für Lord Carnarvon freigelegt.  

Isometrische Zeichnung des Grabs KV 2  
Isometrischer Plan des Grabs KV 2.

Dekoration: LA III: p.515, PM 1, 2: S.497-500. Hornung: 37-52, Pl. 1-5, 13, 14, 16-96. Das Buch der Höhlen taucht zum ersten Mal im dritten Korridor von KV 2 auf. Zusätzlich ersetzt das Buch der Himmel die "Astronomische Decke" in der Grabkammer.  

Erdgott Geb
  An der Decke der Grabkammer: Erdgott Geb hält die Himmelsgöttin Nut empor.

Eingang Korridor A: Türsturz zeigt eine Scheibe mit Isis und Nephthys, Königsnamen am Türstock und an den Verdickungen
Korridor B: Litanei des Re, Königsnamen mit Geiern, Falken, Skarabäen und geflügelter Sonnenscheibe an der Decke, Geier an der Laibung
Korridor C: Abbilder des Sonnengottes aus der Litanei des Re an der Decke
Korridor D: Buch der Höhlen an den Wänden, Königsnamen und -titel mit Sternen an der gewölbten Decke. Türsturz des Durchgangs zur Vorkammer zeigt geflügelte Uräusschlangen und geflügelte Scheibe, Königsnamen am Türstock und an den Verdickungen
Vorkammer E: Königsnamen und -titel mit Sternen an der Decke
Grabkammer F: Amduat, Buch der Pforten, Buch der Himmel an der Decke mit Dekanlisten und Nut, Buch von Tag und Nacht; am Türsturz, am Türstock, sowie an den Verdickungen des Türstocks des Durchgangs zu Kammer G sind Falken und Königsnamen
Kammer G: Buch der Höhlen, Darstellung von Begräbnisgegenständen, Königsnamen an der Decke
KammernGa und Gc: Mumienförmige Abbildungen des Königs als Ushebtis
Korridor Gb: Auszüge aus dem Buch des Aker mit widderköpfigem Sonnengott und Besatzung in einer Barke, darunter die Darstellung des Aker als doppelköpfige Sphinx, welcher sich verbeugende falkenköpfige Gottheiten ihre Aufwartung machen, der Türstock und seine Verdickungen zeigen Kartuschen des Königs, Abbildungen von Begräbnisgegenständen

KV 2 Fortsetzung | Bibliographie zu KV 2


Karte der Ausgrabungen im Tal der Könige