Ausgrabungen im Tal der Könige |
Ausgrabung: |
KV 34 Thutmosis III (18. Dynastie) 1504-1450 v. Chr. (Wente - van Siclen) 1490-1436 v. Chr. (Hornung) 1479-1425 v. Chr. (von Beckerath, British Museum, Baines & Málek, Grimal) |
Andere Namen: | Keine.
Dieses Grab wurde entdeckt, nachdem Wilkinson
sich das Numerierungssystem ausgedacht hatte. |
Geograph. Lage: | TMP Raster-Koordinaten N 99,322.075, O 94,118.921; Höhe: 207.20 m.ü. NN |
Die moderne Treppe zum Eingang von KV 34 Beschreibung: Das Grab von Thutmosis III, KV 34, wurde am oberen Ende des südlichsten Wadis im Tal der Könige angelegt, am Fuße einer, im Laufe der Zeit durch Wasser ausgewaschenen Rinne oberhalb der Klippe. Die Architektur von KV 34 repräsentiert eine Übergangszeit in der Gestaltung von Königsgräbern. Ein steiler Eingang (A) gibt Zugang zu einem Korridor (B), einem Raum mit einer zentralen Rampe (C) und einem zweiten Korridor (D) der zu einem Brunnenschacht (E) führt. Der trapezförmige Raum (F) hinter dem Brunnen hat zwei mittige Pfeiler und eine Treppe am Nordende, die zur Grabkammer hinabgeht. Die Längsachse von (F) ist rechtwinklig zu jener der Gänge darüber. Die Achse der Treppe und der Grabkammer verläuft in weniger als einem rechten Winkel (72,64°) zu den vorangehenden Korridoren. Diese Kammer ist rechteckig mit gerundeten Ecken, sie ähnelt in Form einer Kartusche und hat vier Nebenräume (Ja-Jd).
TMPs Plan von KV 34 Geschichte der Tätigkeiten im Grab: Gemäß Romer wurde das Grab in neun Abschnitten erbaut, dazu zählt er auch die Vervollständigung oder Erneuerung der Dekoration nach der Beisetzung des Königs. Die Durchgänge zu C, D und F wurden erweitert, um größere Gegenstände des Begräbnismobiliars hereinzuschaffen. Die Dekoration der Grabkammer war möglicherweise bis nach dem Tod des Königs noch nicht angebracht, als die Vorbereitungen für das Begräbnis in vollem Gange waren. Bevor das Grab verschlossen wurde, wurde das Dekor des Brunnens neu gemalt, das bei der Erweiterung der Durchgänge beschädigt wurde.
Dekoration der ersten Pfeilerhalle Das Grab wurde bereits in der Antike ausgeraubt, und sowohl der
Sarkophag, wie auch viele der verbliebenen Objekte wurden beschädigt
aufgefunden. Es scheint, als sei der ursprüngliche Inhalt aus
zweien der Nebenräume bereits in der Vorzeit wieder entfernt
worden. Manche behaupten, dies sei ein Indiz dafür, daß
diese Räume zeitweilig als Mumienversteck dienten, wie dies in
KV 35 geschah. Die schwerbeschädigte
Mumie von Thutmosis III, welche während der 21. Dynastie weggebracht
und neu eingewickelt worden war, wurde 1881 in ihrem originalen Außensarg
im Versteck in Deir el-Bahari, DB 320, gefunden. Zwei weitere, beschädigte
Mumien, die in KV 34 gefunden wurden, sind ebenfalls in ihrer Totenruhe
gestört worden, ein Zeichen, daß das Grab nach ihrer Bestattung
nochmals betreten wurde.
TMPs isometrische Zeichnung von Grab KV 34 Geschichte der Erforschung: KV 34 wurde am 12 Februar 1898 durch Arbeiter von Victor Loret entdeckt, der zu dieser Zeit Generaldirektor der Altertümerverwaltung war und vermutete, daß die Spalte am Südende des Tales ein Grab verbergen könnte. Das Grab wurde in weniger als einem Monat von den zerbrochenen Überresten der Begräbnisausstattung befreit, wobei ihre Lage nur unzureichend festgehalten wurde, nach einem willkürlich in den Staub gekritzelten Raster. Neben Lorets kurzem Bericht der Entdeckung veröffentlichte Daressy einen Katalog der Funde, zusammen mit denen aus KV 35, das einen Monat später entdeckt worden war.
Die rechte Seite des Sarkophags von Thutmosis III Im Jahr 1921 räumte Carter
den angehäuften Schutt der Überschwemmungen unter der Felswand
am oberen Ende des Wadi und entdeckte Überreste der Gründungsbeigaben
von Thutmosis III, und dabei auch, was er für einen aufgegebenen
Anfang des Grabeinganges (KV F) hielt. Die Dekorationen der Pfeilerhalle
(F) und der Grabkammer wurden in Photographien von Bucher 1932 veröffentlicht.
Weitere detaillierte Studien des Aufbaus und der Dekorationen des
Grabes wurden 1975 von Romer veröffentlicht.
Dekoration der Grabkammer: Die 12. Stunde des Amduat
Dekoration: Die Pfeilerhalle (F) und die Grabkammer (J) sind
mit gemalten Figuren und Texten auf Putzuntergrund geschmückt.
Die Wände von F sind mit einem Muster aus Sternen und Weihrauchgefäßen
über den Darstellungen verschiedener Gottheiten bedeckt, die
man in den königlichen Begräbnistexten, heute bekannt als
Amduat (" Das, was in der Unterwelt geschieht",
wobei sein antiker Name "Die Schriften der verborgenen Kammer"
war) findet. Die eigentliche Komposition in zwölf Unterteilungen
ist auf die Wände der Grabkammer gemalt und beschreibt die zwölf
Stunden der nächtlichen Fahrt des Sonnengottes durch die Unterwelt.
In KV 34 sind die Abschnitte der Texte auf den Wänden der Grabkammer
so angeordnet, daß sie mit den ersten drei Stunden rechts neben
dem Eingang beginnen. Zu beiden Seiten des Eingangs ist je eine Halbe,
der vierten Stunde zu sehen. Die beiden Pfeiler in dieser Kammer sind
mit Figuren geschmückt, welche die 74 Formen des Sonnengottes
aus der Litanei des Re darstellen, und mit Texten einer gekürzten
Version des Amduat. Außerdem zeigen zwei ungewöhnliche
Szenen den König und Mitglieder seiner Familie, einschließlich
eines Details von Thutmosis, der von einem Baum, einer Personifikation
von Isis, gestillt wird. Zusätzlich zu der vollständigen
Dekoration in diesen zwei Kammern, war die Malerei im Brunnenraum
(E) begonnen worden, mit gelben Sternen auf einer blauen Decke und
dem Anfang eines checher-Frieses an der Oberkante der Wände.
Der Bildausschnitt von einem Pfeiler zeigt den König, der von Isis als Baum-Göttin gestillt wird
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