KV
7 (Fortsetzung)
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Funde: Da das Grab seit der Antike offen war, gab es nur wenige
Objekte von der ursprünglichen Begräbnisausstattung, als das
Grab im 19. und 20. Jahrhundert erforscht wurde. Im Grab wurden ein
hohles, gegossenes Bronze-Uschebti gefunden, das den König mit
nemes-Kopfschmuck zeigt, sowie zwei hölzerne Uschebtis.
Harry Burton fand Fragmente einer Kalkstein-Statue, Stückchen von
Glas und Fayence, Deckel von Kalkstein- und Kalzitgefäßen
und Bruchstücke eines Sarkophags oder einer Kanopenkiste aus Kalzit.
Christian Leblanc hat Fragmente eines menschengestaltigen Kalzitsarkophages
von Ramses II entdeckt, beschrieben mit Texten aus dem Buch der Pforten,
Stücke der Kanopenkiste des Königs und ein Teil eines blauen
Uschebtis aus Marmor. Die Mumie von Ramses II wurde im Versteck DB 320
in Deir el-Bahari gefunden, in einem älteren, hölzernen Sarg
in Menschengestalt. Gaston
Maspero wickelte die Mumie 1886 aus und fand unter den Außenbandagen
einen Text, der ausführlich berichtet, wie die Mumie neu gewickelt
und in KV 17, dem Grab Sethos I, wiederbestattet wurde. Darstellung von Ramses dem Großen an den Wänden von KV 7
Zustand von Gestein/Putz/Farbe:
Das Grab von Ramses II liefert das beste Beispiel für die Beschädigung,
welche die Gräber im Tal der Könige über die Jahrhunderte
erleiden mußten. KV 7 hatte Zerstörungen von mindestens zehn
großen Sturzfluten zu ertragen. Die ersten Wasserschäden
im Grab passierten möglicherweise, nachdem die Grabräuber
durch die Verschlüsse an den Türen gebrochen waren. Die verschiedenen
Fluten sind an den Schichten von Schutt im Grab erkennbar, mit Bruchstücken
der Wanddekoration zwischen den einzelnen Schichten aus Schlamm, Geröll
und Erde. Die Schäden, die
in KV 7 durch Wasserfluten angerichtete wurden, können in drei
unterschiedliche Phasen eingeteilt werden. Während der ersten Phase
drang Wasser in das Grab ein und bewirkte, daß der Esna-Schiefer,
der unter der Schicht aus thebanischem Kalkstein liegt, anschwoll. Der
Kalkstein dehnte sich mit dem Schiefer nach außen aus. Während
der nächsten Phase ging das Flutwasser zurück, der Schiefer
trocknete und schrumpfte auf seine ursprüngliche Lage zurück.
Der Schiefer zog einen Teil des Kalksteins mit zurück, was zur
Folge hatte, daß der Kalkstein riß und auseinanderbrach.
In dieser Phase bekamen die Pfeiler in der Grabkammer von KV 7 diagonale
Risse, und die Decke, die nicht länger ausreichend abgestützt
war, begann zu brechen. Während der dritten Phase kollabierte die
gerissene Decke unter ihrem eigenen Gewicht und zermalmte die Pfeiler
darunter. Bei seinen Forschungen 1913/14 notierte Harry Burton, daß
die Grabkammer in einem ruinösen Zustand sei; die acht Pfeiler
waren eingestürzt und das Dach war daraufhin heruntergebrochen. Zusätzlicher Schaden wurde dem Grab bei seiner Ausgrabung im
frühen 19. Jahrhundert zugefügt. Die Beseitigung des Schuttes
von den Überflutungen verursachte eine weitere Austrocknung der
Wände, was Salz aus den Wänden in die Reliefe und Malereien
zog. Das Team des Brooklyn Museums beobachtete eine Entfärbung
der Gemälde durch den Wasserschaden. Touristische Aktivitäten und/oder Aussichten: KV 7 ist
wegen der andauernden Ausgrabungen für die Öffentlichkeit
geschlossen. |