Ausgrabungen im Tal der Könige |
Ausgrabung: |
KV 7, Grab von Ramses II (19. Dynastie) 1279-1212 v. Chr. (British Museum, Grimal) 1292-1225 v. Chr. (Baines & Málek) 1294-1227 v. Chr. (Gardiner) 1307-1240 v. Chr. (Redford) |
Andere Namen: | Champollions Grab Nr. 8, Burtons Grab K. |
Geograph. Lage: | TMP Raster-Koordinaten: N 99621.308, O 94063.747, Höhe: 169.75 m.ü. NN |
Der Eingang zu KV 7 Beschreibung: KV 7 ist eines der größten Gräber
im Tal der Könige. Es hat eine Fläche von mehr als 820 qm;
die Grabkammer allein hat 181 qm. Der Grundriß des Grabes entspricht
den Plänen mit abgeknickter Mittelachse: Der Eingang zum Grab ist
in den thebanischen Kalkstein gegraben und das Grab senkt sich in einem
Winkel von 15° etwa 70 m in den Fels, danach wendet sich das Grab
nach rechts und endet in der Grabkammer, die teilweise in eine Lage
Esna-Schiefer gemeißelt ist. Der Eingang zu KV 7 liegt an einem
besonders tiefem Punkt im Tal und war den Sturzfluten ungeschützt
ausgesetzt. Das Grab beginnt mit zwei Treppen (A, C) und zwei Korridoren (B,
D), die in leichter Neigung hinunter zu einem Brunnenschacht (E) führen.
Die erste Pfeilerhalle (F), mit zwei Nebenräumen (aa, aaa) folgt
nach dem Brunnenschacht (E) und führt zu zwei weiteren abschüssigen
Passagen (G, H). Am Ende dieser Gänge finden wir eine Vorkammer
(I), und letztendlich die Grabkammer (J) mit sechs Seitenkammern (a-f),
eine von ihnen hat wiederum zwei Nebenräume (ff, fff). Die Grabkammer
in KV 7 zeigt einen neuen Entwurf; sie ist zur Seite gedreht und es
gibt eine neue Betonung auf den Sarkophag, der in der Mitte plaziert
ist, nicht am Ende der Grabkammer. Geschichte der Tätigkeiten im Grab: Das Grab ist seit
dem Altertum offen, aber es war immer teilweise, wenn nicht ganz mit
Schutt der Überflutungen angefüllt. Es scheint, daß
das Grab kurz nach der Bestattung des Königs zumindest teilweise
geplündert wurde. Gemäß dem "Strike Papyrus"
im Turiner Museum versuchten zwei Grabräuber im 29. Jahr der
Herrschaft von Ramses III in der 20. Dynastie in KV 7 einzudringen.
In der 21. Dynastie wurde die Königsmumie zuerst in KV 17 gebracht,
dann in das Versteck im Grab der Königin Inhapi und schließlich
nach Deir el-Bahari, in das Versteck DB 320. Im Jahr 1798 vermerkte Napoleons Expedition KV 7 als aufgefülltes
Grab. Henry Salt
führte die ersten neuzeitlichen Ausgrabungen am Grab durch und
Champollion und Rosellini erforschten das Grab im frühen 19.
Jahrhundert. Karl
Richard Lepsius, der das Grab 1845 besuchte, zeichnete den ersten
genauen Plan des Grabes. Um 1900 war das Grab erneut mit Schutt der
Sturzwasser angefüllt und 1913/1914 leitete Harry Burton die
Ausgrabungen. Das Brooklyn Museum arbeitete ebenfalls in KV 7 und
stellte fest, daß die Dachkonstruktion, obwohl gebrochen, stabil
sei. KV 7 wurde vom TMP 1979 vermessen und zur Zeit wird es von Christian
Leblanc ausgegraben, mit dem Vorhaben, das Grab gänzlich vom
Schutt zu befreien. Dekoration: PM 1, 2: 505-507, Thomas: 107-108, Reeves: 94-95
Eingangsdurchgang: Der Türsturz ist mit einer Sonnenscheibe
dekoriert, die von Isis und Nephtys flankiert wird, die Laibungen
des Durchgangs zieren Abbildungen der Ma'at, die auf den Wappenflanzen
Ober- und Unterägyptens kniet
|