Grabungsmethoden
(Fortsetzung) |
In jedem Stadium der Arbeit werden Photos
gemacht, um die neu freigelegten, dekorierten Wände festzuhalten. Das gleiche geschieht
mit Objekten die wir im Geröll finden, bevor sie herausgelöst werden. Eine lückenlose,
photographische Dokumentation ist wesentlich, um die archäologischen Rätsel zu lösen,
die uns KV 5 immer wieder stellt. Die in KV 5 herrschenden Arbeitsbedingungen hierfür
sind alles andere als ideal. Es ist heiß, feucht, und staubig. Die Räume sind eng, und
ausreichende Beleuchtung ist kaum zu erzielen. Manchmal dauert es drei bis vier Stunden,
bis für eine einzige Aufnahme die Lampen und Aufheller richtig plaziert sind.
Es reicht nicht, jedes einzelne Wandrelief und Fundstück zu dokumentieren, sie müssen auch vor dem weiteren Verfall geschützt werden. Der Konservator des TMP hat den schwierigsten Job des ganzen Projekts. KV 5 mußte in den vergangenen 3000 Jahren viel leiden: In der Antike bereits unter Diebstahl und Vandalismus. Am meisten Schaden aber haben die Überflutungen angerichtet. Letztere haben dafür gesorgt, daß die komplette Schicht bemalten Putzes ganzer Wände sich einfach von der Wand löste und zu Boden glitt. Der wenige, noch verbliebene Putz, muß gesäubert und gefestigt werden. Und auch die gefundenen Gegenstände, viele davon arg zerbrochen, müssen gereinigt und Stück um Stück zusammengefügt werden.
Jeder einzelne Teil von KV 5 muß sorgfältig vermessen werden. Das liefert uns den Beweis, daß KV 5 in mehreren Bauphasen in den Fels geschlagen wurde. Selbst kleinste architektonische Details können uns verraten, in welcher Reihenfolge die einzelnen Räume entstanden sind. Das TMP benutzt einen hochentwickelten Theodoliten für die Messungen an KV 5. Die Ergebnisse dienen dazu, Grundrisse, Schnitte und dreidimensionale Modelle zu erstellen. |