Steckbrief
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Sir William Matthew Flinders Petrie (1853 - 1942) |
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Sir William Petrie |
1880 reiste Petrie nach Ägypten und vermaß die Pyramiden von Gizeh, eine bemerkenswert genaue Arbeit, die Piazzi Smyth Theorie als falsch erwies. Von da an blühte seine Karriere auf, denn er traf andere Ägyptologen und knüpfte Verbindungen. In den folgenden Jahren arbeitete Petrie überall in Ägypten, von Theben bis ins Delta und hinüber zum Sinai. Er arbeitete unabhängig, aber auch für den Egypt Exploration Fund, der von Amelia Edwards gegründet worden war. Er grub nicht nur bekannte Stätten und Bauwerke aus, er ist auch der Entdecker von Städten und Friedhöfen wie Naukratis im Delta, Kahun in der Oase Fayum und dem prädynastischen Friedhof in Nagada. In späteren Jahren richtete er sein Augenmerk auf Palästina und verbrachte des Rest seiner Karriere mit Grabungen dort. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts steckte die Ägyptologie und Archäologie noch in den Kinderschuhen und Petrie steuerte äußerst wichtige Methodiken zu diesem Gebiet bei. Während andere Archäologen seiner Zeit nur ganze Gefäße oder vollständige Mumien aufbewahrten, war er der Erste, der systematisch grub und jedem noch so kleinen Teil Aufmerksamkeit schenkte. Sein gesteigertes Interesse an Keramik brachte ihn dazu, eine Technik der vergleichenden Datierung zu entwickeln, um ägyptische Keramik zeitlich einordnen zu können. Sein System der vergleichenden Datierung nutzt die dekorativen Charakteristika, sowie die Formen der Keramik, um eine relative Chronologie zu erstellen. Neben ägyptischer Keramik befaßte sich Petrie auch mit griechischer Keramik und half die Chronologien dieser beider Länder zu korrelieren. Sein Hauptbeitrag zur Ägyptologie war das Wissen, das er über die prädynastische Periode zusammentrug, über die bis dahin nur wenig bekannt war. Vor ihrem Tod 1892 ernannte ihn Amelia Edwards zum ersten Professor der Ägyptologie in England am University College in London. Einige der Artefakte, die Petrie zusammengetragen hatte, wurden an
Museen verkauft und der Erlös wurde zur Finanzierung seiner Ausgrabungen
benutzt. Er besaß auch eine private Sammlung, die er dem University
College in London vermachte. Andere Artefakte befinden sich im Ägyptischen
Museum in Kairo; Material, das er in Palästina sammelte, befindet
sich heute im Institut für Archäologie in London. Er veröffentlichte
über 1000 Bücher und Artikel, die viele Gebiete der Ägyptologie
behandeln, darunter das religiöse Leben, das tägliche Leben,
der Gebrauch von Werkzeugen und die Architektur. Seine Grabungsberichte
sind äußerst wichtige Informationsquellen für die Ägyptologen
von heute. Sir William Matthew Flinders Petrie starb 1942 in Jerusalem. |
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