Theben
in Bildern: Fortsetzung
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Kisten aus Palmenholz mit Tauben und Hühnern darin sind aufeinander gestapelt. Flaumige, gelbe und graue Entchen drängen sich in Weidenkörben. Prächtig gefiederte Truthähne stolzieren frei herum oder sitzen ruhig auf einer altmodischen Balkenwaage. Frauen haben hier das Sagen und laut schreiend preisen sie ihre frischen Eier, ihre hausgemachte Butter und hausgemachten Käse an.
In der Nähe beschäftigen sich Gruppen von Männern mit dem ernsthaften Geschäft des Handels mit fetten, braunen, langhaarigen Schafe, oder mit Zicklein, die nicht größer als Katzen sind. Es gibt eine Bahn, wo man Esel Probereiten kann, und man muß hier vorsichtig sein, um nicht über den Haufen gerannt zu werden. Ein riesiger Mann mit Schnurrbart schneidet mit einer großen Schere geometrische Muster auf die Hinterteile der angebundenen Esel. Auch Männer sitzen auf dem Boden und erhalten eine Rasur oder einen neuen Haarschnitt. Frauen feilschen um Halstücher, Pailletten, Plastiksandalen, T-Shirts, Aluminiumtöpfe und -pfannen, sowie um hier hergestellte irdene Kasserollen. Männer verkaufen Messer, Zimmermannswerkzeug, Schuhe, landwirtschaftliche Geräte, sowie Seile aus Palmfasern, Körbe und Besen.
Es gibt Karren mit süßem Gebäck und schmackhaften Brötchen. Männer kochen Tee auf improvisierten Imbißstände, braten tamiya-Bällchen und Auberginenscheiben für Sandwiches.
Kleine Tüten mit Popcorn, Kürbiskernen und Erdnüssen werden an aufgeregte Kinder verkauft, die überall herumsausen und in der Menge Fangen spielen.
Immer wieder treffen wir Leute, die wir hier kennen - die Mutter von einem unserer Arbeiter, den Koch vom Tutanchamun-Kaffee und Ahmed, den Besitzer unseres Hotels. Ahmed hat ebenfalls einen Kohlkopf gekauft, den seine Tochter - mit Reis und Dill gefüllt - für unser Mittagessen zubereiten will. Wir händigen ihm unsere Einkäufe aus und bitten ihn, unseren Blumenkohl mit Knoblauch zu braten.
Eigentlich würden wir uns gerne noch länger auf dem Markt
rumtreiben, aber es wird Zeit unsere tamiya abzuliefern, solange
sie noch heiß ist. Wir entdecken den geparkten Land Cruiser an
einer Ecke des Marktes, nahe des örtlichen Postamtes. Auf der Fahrt
zum Tal unterhalten wir uns darüber, was wir alles gesehen, und
was wir alles Neues gehört haben und fangen an Einkaufspläne
für den Markt der nächsten Woche zu machen. Einer von uns
öffnet die Papiertüte mit der tamiya. Als wir schließlich
im Tal der Könige ankommen, ist die Hälfte bereits aufgegessen. Photographiert von Francis Dzikowski Der Souk von Luxor (Seite 1) | Panorama aus dem Heißluftballon | Ballonfahren über Theben | Mehr über das Ballonfahren |