KV 17 (Fortsetzung)
 

Funde: Die Mumie von Sethos I wurde 1881 im Versteck in Deir el-Bahari, DB 320, gefunden; sie befindet sich heute im Museum in Kairo. Ein anthropoider Sarkophag aus Alabaster, mit Szenen und Texten aus dem Buch der Pforten dekoriert, welcher in der Grabkammer aufgefunden wurde, ist nun im Sir John Soane Museum in London. Belzoni fand ferner Teile einer einbalsamierten Stierleiche in Raum Je und über 800 Holz- und Fayence-Uschebtis in der Grabkammer. Am Grabeingang entdeckte James Burton auf dem Boden einen Pinsel und zerbrochene Farbgefäße. Außerdem wurde ein Eckstück der Kanopenkiste des Königs im Grab gefunden. 

Zustand von Gestein/Putz: Als Belzoni das Grab 1871 entdeckte, schaffte er bedeutende Mengen Schutt aus verschiedenen Kammern und Korridoren und schüttete ihn in den Brunnenschaft E. Als er die Grabung aufgab, waren die Dämme, die er zum Schutz vor den Wassermassen rund um das Grab zu bauen begonnen hatte, nicht fertiggestellt. Als das Tal danach von Überschwemmungen heimgesucht wurde, der Damm unvollendet und der Brunnenschacht - dessen Zweck es war vor einer Überflutung zu schützen - voller Schutt war, rauschte das Wasser in das Grab und gelangte bis zur abschüssigen Passage Q. Große Teile der Wände und der Decke fielen ab, und als das Grab endlich wieder trocknete, schrumpften und rissen die Wände und noch mehr Teile lösten sich ab. Der schon labile Schiefer in Durchgang Q war durch die Wasserfluten ebenfalls schwer beschädigt worden. James Burton vollendete Belzonis Damm und reinigte den Brunnenschacht E vom Schutt; seither wurde das Grab nicht mehr überschwemmt. Als Teil seiner Konservierungsarbeiten dichtete Howard Carter Risse in den Wänden ab, aber diese brachen erneut auf und der Zustand der Wände verschlechtert sich weiter.
Dekoration Sethos - damals
Dekoration Sethos - damals
Das Aquarell von Lepsius der "Ausländer" in Raum F könnte die ursprünglichen Farben des bemalten Reliefs zeigen. Das Photo darunter zeigt seinen heutigen Zustand. Es ist ausgeblichen, schmutzig und Teile davon fehlen.


Die Wände des Grabes haben auch durch die Hände von Grabräubern gelitten, welche die Wände aufgestemmt haben, um verborgene Kammern zu finden und gemalte Wandreliefe zu entfernen. In Raum Fa beispielsweise, durchbrachen Grabräuber den unteren Teil der linken Wand zur darunterliegenden Kammer. Verschiedene Abschnitte bemalter Reliefe fehlen: Eines der Gesichter vom Pfeiler in Raum J, der Grabkammer, wurde im 19. Jahrhundert von Lepsius nach Berlin gebracht, und die königlichen Kartuschen aus den Szenen des Mundöffnungsrituals aus den Korridoren G und H sind fast gänzlich entfernt. Weitere Abschnitte der Wanddekoration befinden sich heute im Louvre und im Museum in Florenz. 

Hathor Damals und Heute
Das Aquarell von Robert Hays von der Szene mit der "Himmelskuh" aus Raum Je läßt ahnen wie leuchtend die bemalten Reliefe ursprünglich einmal gewesen sein mögen. Das Photo aus dem Jahre 1997 zeigt ein verschmutztes Gemälde, durch den Lauf der Zeit und den Tourismus verblichen, und vom Rauch der Fackeln und Kerzen der frühen Entdecker verrußt. Das "Hathor-als-Kuh"- Relief glänzt durch einen öligen Film von den zahlreichen Touristen, die es mit bloßen Fingern berührt haben.


Zustand der Farbe: Die Farben der bemalten Reliefe, die einst so strahlend wie Minutolis Aquarelle gewesen sein mögen, sind aus verschiedenen Gründen verblasst. Einige bemalte Reliefe, wie an den Wänden von Vestibül I, verblassten durch die feuchten Abdrücke, die Belzoni, Wilkinson und andere Ägyptologen davon machten, bei Anderen war es einfach der Zahn der Zeit. Der Rauch von Kerzen und Fackeln der frühen Grabbesucher haben die Wände geschwärzt und einen rußigen Überzug auf den bemalten Reliefen hinterlassen.

Touristische Aktivitäten und/oder Aussichten: Gegenwärtig ist KV 17 für Touristen geschlossen.

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Karte der Ausgrabungen im Tal der Könige