Steckbrief


Susan untersucht die Inschriften in KV 5
Susan im Innern von KV 5.

Susan (Howe) Weeks ist die Zeichnerin des Theban Mapping Project. Sie wuchs an der Westküste Amerikas auf und machte 1965 ihren Bachelor of Arts im Fachgebiet Graphische Kunst an der Universität von Washington. Susan interessierte sich sehr für Archäologie und die Kunst der Antike und sagt, sie hätte jedes, zu diesen Bereichen an ihrer Universität angebotene Seminar besucht. Als sie durch Kent Weeks, der sich damals in der Endphase seines Studiums befand, vom Projekt zur Rettung der nubischen Altertümer erfuhr, schloß sie sich dem Team bei Gebel Adda an. Seit dieser Zeit arbeitet sie gemeinsam mit Kent auf Ausgrabungen in Ägypten und Nubien.

Vor der Arbeit an KV 5, erstellte Susan Zeichnungen von Keramik- und Feuersteinobjekten von verschiedenen Fundorten in Ägypten, unter anderem aus der Oase von Dakhla, Hierakonpolis, Gizeh, Nubien und Fustat. Neben dieser Arbeit zog sie mit Kent zwei Kinder groß, Christopher und Emily. Ferner arbeitete sie eine Zeitlang im Peabody Museum der Yale Universität und in American Museum of Natural History in New York. Für diese Museen fertigte sie Illustrationen auf paläontologischem Gebiet, wie zum Beispiel von versteinerten Primaten und Dinosauriern.

Vergangene Saison von KV 5 verbrachte Susan damit, zusammen mit zwei Assistenten die Keramik zu sichten, die in den vorangegangenen Grabungssaisons in KV 5 gefunden worden war. Nach dem Reinigen und dem Zusortieren von Bruchstücken, katalogisiert Susan die Keramik gemäß ihres Typs. Außerdem zeichnet sie die Keramik ab, bevor sie sie wieder in unseren Lagerraum in KV 5 zurückbringt.


Susan beim Dokumentieren von Wandreliefen in Kammer 2
Susan beim Dokumentieren der Wandreliefe in Kammer 2

Während einer regulären Grabungssaison beschriftet Susan alle Funde aus dem Grab und verpackt sie in Tüten. Sie verzeichnet alle Fundobjekte, Keramika, Knochenmaterial, Putzfragmente und "sogar winzige Holzkohlen- und Granitstückchen" sagt sie. Wenn die Grabungsarbeit im Grab einmal unterbrochen wird, nutzt sie diese Arbeitspausen dazu, hinunter zu gehen und die Szenen von frisch freigelegten Wänden zu kopieren. Nur wenn die Arbeiter gerade nicht schaufeln und kein Staub aufgewirbelt wird kann diese Spurensuche und das Abzeichen vonstatten gehen. Die Dokumentation besteht aus vielen verschiedenen Arbeitsschritten, dem Untersuchen der Wand, um herauszufinden wovon die Szene handelt, dem Durchpausen der Szenen auf transparentes Kunststoffpapier, das auf Holzrahmen gespannt ist, diese Pausen wieder und wieder mit den vorhandenen Spuren vergleichen, um sie schließlich mit Tusche nachzuzeichnen. Nachdem die tägliche Arbeit im Grab getan ist, macht sie eine Reinschrift ihrer Notizen und fertigt verkleinerte Tuschezeichnungen ihrer Skizzen für die Veröffentlichungen an.

Schwärmerisch erzählt Susan von der Liebe zu ihrer Arbeit. Sie sagt, "Jeden Morgen wenn wir das Tal auf dem Weg zum Grab betreten, bin ich aufs Neue dankbar für das was mir zuteil wird. Es ist ein Privileg hier arbeiten zu dürfen und diese Erfahrung mit meinem Mann teilen zu können. Noch immer ist jeder Tag wie ein Wunder." 
 


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