Antike Thebanische Stätten
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Ausgrabung: |
Die Tempel auf dem Thoth-Berg |
Geograph. Lage : | Breite 25º 45' N, Länge 32º 36' O |
Ungarische Grabungen haben den ältesten, bekannten Tempel im Bereich von Theben entdeckt, auf dem Thot-Berg gelegen, welcher sich im Norden des Tals der Könige erhebt. Der Lehmziegeltempel des Pharaos Mentuhotep Sanchkare aus der 11. Dynastie und der kürzlich entdeckte, darunterliegende Steintempel der Archaischen Zeit wurden oben auf der "Krone Thebens" errichtet, einem Gipfel am Horizont des Westufers von Luxor. Die Grundrisse des Archaischen Tempels und dem des Mittleren Reiches 1909, fünf Jahre nach der Entdeckung des Tempels auf dem Toth-Berg durch G. Schweinfurth, verbrachte der britische Ägyptologe Sir W. M. Flinders Petrie mehrere Tage mit der Erkundung der Umgebung der Stätte. Seine Arbeit förderte einige Fragmente von weißem Kalkstein mit Inschriften zu Tage; diese trugen den Namen Mentuhotep Sanchkare. Die Kalksteinfragmente wurden 1934 dem Museum in Leiden zum Geschenk gemacht. Eine große Anzahl von Bruchstücken dreier Pavianstatuen aus Kalkstein, welche den Gott Thot darstellen, wurden ebenfalls gefunden. Diese Fragmente, die zum Teil von Schweinfurth und Petrie gefunden wurden, waren es, die dem Ort seinen Namen gaben. Ansicht der Tempelplattform auf dem Thot-Berg. Die Lehmziegelmauern des Tempels aus dem Mittleren Reich kann man oben auf der künstlichen Steinterrasse aus dem Mittleren Reich sehen. Sie war aus den eingestürzten Mauern des archaischen Tempels errichtet worden. Der Toth-Berg ist von Wüstenschluchten umgeben und die antike Route, die hinauf zum Tempel führt, ist schwierig zu gehen. In der Wintersaison 1995-96 kletterte das ungarische Team mit zwölf einheimischen Arbeitern und der ganzen benötigten Ausrüstung, fünf Monate lang, jeden Tag fünf Kilometer den steilen Berg hinauf. In dieser Saison fand eine vollständige, archäologische Ausgrabung des Lehmziegeltempels aus dem Mittleren Reich statt. Über 500 Kubikmeter Schutt, reich an Funden, mußten abgetragen werden um bis zum Bodenniveau des Mittleren Reiches zu gelangen. Luftbild des Tempels auf dem Thot-Berg Gründungsbeigaben wurden in situ an den vier Ecken des Tempels ausgegraben: Sie bestanden aus alabasterähnlichen Gefäßen, Opferschalen, Tierfigürchen aus Terrakotta und Teile geschlachteter Wiederkäuer. Die Expedition fand außerdem Fragmente des Türsturzes aus Kalkstein, der mit einer geflügelten Sonnenscheibe dekoriert war und Inschriften trug. Die schön gearbeiteten Türpfosten aus Kalkstein, die den Eingang des Lehmziegelheiligtums flankierten, waren symmetrisch mit den Königstiteln von Sanchkare und der Weiheinschrift des Tempels verziert. Die Weiheinschrift lautet: "Horus Sanch-towi-ef [Der seine beiden Länder leben läßt], Der von zwei Göttinnen 'Der seine beiden Länder leben läßt,' Der friedliebende, goldene Horus, König von Ober- und Unterägypten Sanch-ka-Re [Welcher der Seele des Re Leben einhaucht], Sohn des Re Mentuhotep [Der friedliebende Mentu], Ewig lebend. Er schuf dies als sein Monument für Horus, möge er das ihm geschenkte Leben machen, ewig wie Re."
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