Antike Thebanische Stätten |
Ausgrabung: |
Thebanisches Grab (TT) 55, Grab des Ramose (18. Dynastie) 1391-1335 v. Chr. (Baines & Málek) 1390-1336 v. Chr. (British Museum) 1405-1350 v. Chr. (Gardiner) 1390-1338 v. Chr. (Grimal) |
Andere Namen : | "Stuarts
Grab" |
Geograph. Lage : | Sheikh 'Abd el-Qurna. Breite 25º 44' N, Länge 32º 36' O |
Der Eingang zum Grab des Ramose (TT 55) Beschreibung: Das Grab des Ramose ist die erweiterte Version eines Grundrisses, der in der zweiten Hälfte der 18. Dynastie weitverbreitet war: Eine Treppe mit einer Rampe in der Mitte führt zu einem asymmetrisch geformten Vorhof, durch den man in eine Halle mit 32 Papyrussäulen mit skulptierten Kapitellen gelangt, danach in eine Langhalle mit acht Säulen und schließlich in einen Schrein. Drei Nischen sind in die Wände des Schreins geschlagen; für diese Nischen waren möglicherweise drei Statuengruppen geplant, sie sind aber niemals vollendet worden. Ein Durchgang führt von der südwestlichen Ecke der Säulenhalle abwärts zu einer quadratischen Grabkammer mit vier Pfeilern, von welcher vier kleinere Kammern abgehen.
TMPs Plan vom Grab des Ramose Geschichte der Tätigkeiten im Grab: Die Arbeiten an der Dekoration des Grabes wurden vermutlich aufgegeben, nachdem Echnaton die Hauptstadt von Theben nach el-Amarna verlegte; der König wird noch immer mit seinem ursprünglichen Namen Amenophis (zusammen mit der frühen Form des Namens von Aton) dargestellt, aber die Namen von Amun und Mut wurden in vielen Inschriften an den Wänden des Grabes ausgelöscht. Als der Kult des Amun in Theben wieder eingeführt wurde, hat man den Namen von Aton aus den Wandreliefen herausgemeißelt, die Darstellungen von Amenophis IV und Nofretete entfernt und die, während der Amarnazeit zerstörten Abbildungen wieder hergestellt. Zu einem unbekannten Zeitpunkt brach die Decke der Säulenhalle zusammen, was möglicherweise zur zeitweiligen Aufgabe des Grabes führte.
TMPs isometrische Zeichnung des Grabes von Ramose Es befinden sich 15 kleine Bestattungsgruben im Boden des Hofes, der Säulenhalle und der Langhalle; zwei der Gruben stammen aus der Zeit des Ramose, die übrigen jedoch sind späteren Datums. Einige Zeit nach der Aufgabe des Grabes wurde es usurpiert und der Schrein wurde als Begräbniskapelle genutzt. Zwei Lehmziegelmauern wurden zwischen dem inneren und äußeren Durchgang errichtet, die einen direkten Weg zu dem Schrein bilden. Eine ähnliche Lehmziegelmauer wurde quer über den Hof gebaut; in diese Mauer erhielt einen Eingang mit verputztem Türstock und einer Schwelle aus Kalkstein. Sechs der Säulen der Langhalle wurden zerstört; die Überreste der beiden anderen Säulen stehen als hohe Sockel vor dem Durchgang. Drei Gräber, die in die Wände des Hofes gehauen sind, stammen ebenfalls aus späterer Zeit.
Ein Detail der Malerei zeigt klagende Frauen und Opferträger Der erste publizierte Bericht eines Besuches des Grabes im Jahr 1879 stammt von Villiers Stuart, der die Sonnenscheibe von Echnaton an den Wänden erwähnte und Gräben nahe der Westwand der Säulenhalle zog, um die Wandreliefe zu entziffern. 1882 entfernte er weiteres Geröll und legte Teile der Südwand der Säulenhalle frei. Gaston Maspero legte 1884-85 noch mehr von der Südwand frei. Weigall machte 1904 weitere Ausgrabungen und zwischen 1924 und 1927 räumte Sir Robert Mond den Zugang, den Hof und die Säulenhalle und errichtete zwölf neue Säulen in dieser Halle auf den Basen der ursprünglichen Säulen. 1927-28 baute der Service des Antiquités ein flaches Dach über die vorher oben offene Säulenhalle.
Inneres der Säulenhalle mit Blick nach Süden auf die bemalte Wand Dekoration: LA V: S. 98 - 99, PM I, 2: S. 105-111.
Detail eines erhabenen Reliefs, das einen Opferträger zeigt Eingangshof: zwei unvollendete Stelen; auf dem Sturz über dem Durchgang zur Säulenhalle befindet sich der kniende Verstorbene; auf dem Türstock ist der Verstorbene sitzend dargestellt, mit Texten; der Verstorbene mit seiner Gemahlin, sowie der Verstorbene mit Gefolge auf den Laibungen. Säulenhalle: (im Uhrzeigersinn) Ostwand:
Westwand:
Schrein: keine Dekoration Königsgräber | Königinnengräber | Sethos | Deir el-Medine | Thoth | Ramose |